Donnerstag, 5. Juni 2008

Ermittlungen im ersten Verfahren vor den Außerordentlichen Kammern in Kambodscha abgeschlossen

In die Verfahren vor dem internationalisierten Tribunal zur Verfolgung der Verbrechen, die in Kambodscha unter der Herrschaft der Roten Khmer begangenen wurden, ist Bewegung gekommen.

Wie das Büro der ermittelnden Richter der Außerordentlichen Kammern unlängst bekannt gab, sind die Ermittlungen gegen Kaing Guek Eav hinsichtlich dessen Verantwortung für die Vorfälle im ehemaligen zentralen Gefängnis- und Folterzentrum der Roten Khmer abgeschlossen. Der unter dem Namen „Duch“ bekannte, seit September letzten Jahres in Untersuchungshaft sitzende Beschuldigte war zur Zeit der Herrschaft des Pol Pot-Regimes Leiter des berüchtigten Tuol Sleng Gefängnisses, in dem tausende vermeintliche Regimekritiker und -gegner gefoltert und getötet worden sein sollen.

Sollten keine weiteren Ermittlungen von den Verfahrensbeteiligten verlangt werden, könnten die ermittelnden Richter kommenden Monat die Ermittlungen formell für beendet erklären und Anklage bei der Verfahrenskammer des Tribunals erheben. Mit Beginn des Verfahrens wäre dann ab Herbst dieses Jahres zu rechnen.

Die Beteiligung Duchs an anderen, zur Zeit der Herrschaft der Roten Khmer in Kambodscha begangenen Verbrechen ist Gegenstand weiterer Untersuchungen durch das Gericht.

Wann mit einem Abschluss dieser Ermittlungen, die sich ebenso gegen die vier übrigen inhaftierten ehemaligen Regimemitglieder richten zu rechnen ist, ist momentan nicht absehbar.

von Patrick Kroker
wissenschaftlicher Mitarbeiter, Universität Hamburg

Mehr zu den Außerordentlichen Kammern in Kambodscha finden sie hier.

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